MTB / PFALZ 2024 Sonderbericht

05.08.2024 | Radtreff / MTB

Die Räder wurden bereits am Donnerstagabend in der HRS verladen, damit wir am Freitag auch schon um 7 Uhr in der Früh in die Pfalz fahren konnten. Ziel: Ludwigswinkel, nicht am Ar… der Welt, aber von dort kann man ihn schon ganz gut sehen, Empfang hat man eh keinen. Nach 2 Stunden fahrt mit 6 Autos und einem Hänger (Firma Brösamle sei gedankt), erreichten wir ohne Zwischenfälle unser Ziel. Die Räder wurden gerichtet und um 10 Uhr gings los zur ersten Tagestour. 63 Kilometer und 1.010 Höhenmeter standen auf dem Programm, welches wir natürlich vorher nicht kannten. Und weißt du was der Hammer ist? – ein Werkzeug. Also starteten wir mit unseren 2-Schenkel-PS und manche mit ein wenig Akku, als Reserve. Los gings nach Frankreich, durch so wohlklingende Namen wie Obersteinbach, Lembach oder Drachenbronn – herrlich, also die Gegend. Besichtigung der Maginot-Linie an zwei Standorten, dann gings steil den Buckel hoch und nach 300 Höhenmetern haben wir erstmal Vesperpause gemacht und jeder hatte (welch Wunder) seine Verpflegung dabei. Drei Gipfel haben wir am ersten Tag erklommen, mit dem Rad natürlich, einer in Frankreich „Col du Pfaffenschlick“ und zwei in Deutschland. Wieder über der Grenze in Deutschland angekommen, gings das Wieslautertal zurück in Richtung Bobenthal, dann Nothweiler, Schönau (Pfalz), Gewerbepark Fischbach und ins Hotel „Rösselsquelle“, um uns von Schoppen und Bier die Kehle zu entstauben, was uns auch gelang. Zum Abschluss zauberte der Hotelchef noch einen leckeren Grillabend aus dem Hut und in gemütlicher Runde mit Selbstbedienung am Zapfhahn (meinem Lieblingstier) oder Kühlschrank und mittels Strichliste auf dem Bierdeckel gings bis tief in die Nacht.

Aufstehen am nächsten morgen war für den ein oder anderen ein kleines Problem. Lockte doch mit frischem Kaffee und üppigen Frühstück die erste feste Mahlzeit des Tages wieder. Gut gestärkt ging aus dann auch schon wieder los um die „nur“ 45 Kilometer zu meistern, diese hatten es aber in sich. Trails, Trails, Trail oder wie der Wanderer auf dem Singletrail zu sagen pflegt „Platz da, weg da, aus der Bahn weil i fahr GTI“. Im Pfälzer Wald verstehen sich Wanderer und Mountainbiker allerdings sehr gut und man nimmt aufeinander Rücksicht „auf, husch nomm, sonst bisch hi“. Kreuz und quer lagen die drei Bäume, die uns Ralf vorher schon prognostiziert hatte, von den anderen 20 hatte zwar nichts gesagt, diese als Überraschung des Tages aber hi und da platzieren lassen. Über alle mussten, mit mehr oder weniger Mühen, unsere Fahrräder darüber oder drunter durch und von Hand zu Hand weitergegeben werden. Was waren wir an den Bio-Bikes froh, wiegen diese doch nicht mal die Hälfte vom Fahrer eines E-Bikes. Wir kämpften uns so munter durchs Gemüse, auf einmal steht er vor dir, der Fels, bizarr, mit Höhlen, Überhängen und viel Erosion drumrum – sehr schön und sooo gewaltig. Dann gings den 8 Kilometer langen Berg hinauf zum „Col du Schlagmichtot“ – einem verwunschen Berg mit prima Ziel: Wanderheim „Hohe List“. Den Ranzen vollgehauen (Pfälzer Saumagen mit Kraut) und kurz vorm Mittagschläfle trommelt der Chef auch schon wieder zur Abfahrt. Dann noch einen geniale langen Trail hinab zum Saarbach und entspannt über S1- und S2-Trails zum Reißlerhof. Einmal um den Flecken rum und schon waren wieder im Hotel. Erstmal eine Abkühlung im Sägmühlweiher, der vom Rößelbach gespeist wird und direkt neben dem Hotel liegt, was dann auch die Stechfliegen abends unter Beweis stellten. Dann folgte ein Buffet mit 5 Hauptgängen und passenden Kaltschalen  (von der Chefin persönlich serviert) dazu – lecker. Zum Abschluss gabs den Schokobrunnen mit 1,5m Fallhöhe, der 5 Liter Schokomasse unglaublich langsam aber toll und beeindruckend von Becken zu Becken tropfen lies.

Der letzte Tag startete mit einem fulminanten Frühstück. Dann gings nochmals los für 57 Kilometer und 720 Höhenmeter. Drei Bergetappen standen auf dem Programm, wobei das gepunktete Trikot an Zündi und Moh ging. Patrick, als unser jüngster Radler, hat sich prima geschlagen und war immer im vorderen Drittel mit dabei – super. Über Fischbach bei Dahn gings den Fischbach entlang und sieben Kilometer bergauf bis zum „Hohlen Felsen“. Gruppenbild und Gedächtnispause, wegen der letztjährigen Ausfahrt, an Gerd und Eike (wir haben euch vermisst). Steile und felsige Trails hinab zum Mückenplätzel und weiter lange und schöne Trails bis zum Campinplatz Neudahner Weiher. Lang den Berg wieder hinauf zum zweiten Aussichtspunkt am „Elwetritsche Horst“. Enge Treppen und steile Stufen führten bis nach ganz oben – die Aussicht hat sich gelohnt. Bäbber da glassa und weiter gings. Wieder einen sehr langen und schönen Trail über Stock und Stein, Wiese und Sand gefahren bis „auf der Brenn“, zum Sandbuckel und am Mühlenbach entlang bis zum Weiher „Schwarzer Mühlwoog“. Dem Mühlenbach folgend zum Rohrwoog, Neudahner Weiher und zur Dahner Hütte – Mahlzeit. Mittagessen und Pause. Gestärkt und bestens gelaunt, bei schönem Wetter, gings dann wieder zurück den Moosbach entlang und dem letzten Gipfel entgegen. Unsere Bergziegen scharrten schon mit den Hufen, dann bestiegen wir den sechs Kilometer langen Aufstieg um den großen Mückenkopf herum, die Mückenspinne passiert bis zum Mückentaler Hals. Letzte Pause vor der langen und sportlichen Abfahrt nach Ludwigswinkel. Am Hotel angekommen, Räder entstauben, alles verladen und Heimfahrt. Keine Verletzten, kein Stau auf der Heimreise und nur einen Plattfuß vor Ort rundeten das tolle Wochenende ab – schee war’s. Danke lieber Ralf für eine hervorragende Streckenauswahl und ganz tolle Organisation über Hotel und Essen, Rastpausen und Aussichtspunkte. Ein dickes Dankeschön auch an die ganze Gruppe – es war mir eine Ehre mit euch Radeln zu dürfen. Es grüßt ganz herzlich euer Lumpensammler…