MTB / Sonderausgabe Titisee-Neustadt 04.-06.07.2025

21.07.2025 | Radtreff / MTB

Hallihallohallöchen zur EXTRA-Ausgabe der Mountainbike-Gruppe der SFE. Hier ist die Geschichte über drei eindrucksvolle Tage Trailtour rund um den Feldberg, mit dem Ausgangspunkt in Neustadt im Schwarzwald – inspiriert von unseren Touren, Bildern und Impressionen aus der Region.

Tag 1: Titisee → Windgfällweiher → Schluchsee → Feldberg → Feldsee (4 Seen-Tour)

Um 07:30 Uhr war Abfahrt in der HRS – gääännnh, und das an unserem Urlaubstag. Etwas später, aber immer noch früh am Morgen versammelte sich unsere 18-köpfige Gruppe in Neustadt bei Titisee im Schwarzwald am Hotel Jägerhaus. Die Stimmung war erwartungsfroh, die Luft war klar und die Motivation groß. Nachdem die Räder startklar waren, Gruppenbild (man weiß ja nie, ob man wieder vollzählig heimkehrt), rollten wir in Sprintermanier (wir mussten glaube 20 Minuten wieder aufholen…) durch das idyllische Tal (neben der Hauptstraße) in Richtung Titisee. Dort am See gab es ein kurzes Päuschen am Ufer, begleitet vom Plätschern des Wassers und dem Duft der Tannenwälder, oder so ähnlich. Den Titisee entlang zum Campingplatz gefahren und dort lange bergauf zum Bärental gestrampelt, dem Windgfällweiher parallel der Bahnlinie gefolgt und den Schluchsee komplett umrundet. Mittagsrast (einige auch Mittagschlaf) im Unterkrummenhof (lecker) gemacht und dem Seeweg gefolgt, bis es links den Lachnerütteweg hinauf ging. Acht (8) Kilometer ordentliche  Steigung zur Fachklinik CARITAS-Haus am Feldberg -puh, das ging in die Beine (sogar die Pedale flogen davon). Dann nochmals fast 250 Höhenmeter dem Franz-Klarmeyer-Weg folgend bis zum Feldberg-Gipfel auf 1.493m. Der Feldberg ist der höchste Berg des Schwarzwalds mit 1.493m Höhe und kombiniert Seen, Almen, Singletrails und Forstwege zu einem beeindruckenden Panorama-Erlebnis für jung, reif, alt und älter. Oben angekommen, genießt man (bei guten Wetter, und das hatten wir) den Blick über den Hochschwarzwald bis zu den Alpen und Vogesen. Nun gings im Schuss hinab zum eiszeitlichen Feldsee, der eingebettet in einer Karwand liegt, welch Erholung für die strapazierten Beine und weiter zum Schnäppchenhof Raimarti. 5 Euro für ne Halbe (ok, kalt) zur Selbstbedienung aus dem Kühlschrank -Tourigegend eben. Die nächste lange Abfahrt folgte über den Raimartihofweg und die Bruderhalde zum Titisee und der Gutach entlang zurück nach Neustadt. Nach 76,5km und 1.070 Höhenmetern waren alle wohlbehalten wieder zurück. Nun wurden die Zimmer verteilt und das erste Lenzkircher Pils wartete in der 0,4-er Kaltschale auf uns – Prost. Erschöpft, aber glücklich sind wir angekommen, wo ein gemeinsames Essen unsere Muskeln stärkte (gelang aber nicht bei allen). Ein ganz großes DANKESCHÖN an Jochen R., der die Touren für unsere 3 Tage vor Ort akribisch plante und vorher abfuhr – super.

Tag 2: Glasberg → Hinterberg → Doldenbühl → Kapfenberg →  Schneeberg → Wintersberg

Gut ausgeschlafen und mit einem tollen Frühstück starteten wir in den zweiten Tag – heute stand die berühmte „Gipfel-Trail-Runde“ an. Trails wechselten mit Forstwegen, technisch anspruchsvolle Passagen und flowigen Abfahrten ab, dazu gab es herrliche Aussichten auf die Natur. Los gings den erste Trail des Tages „zum Einradeln“ hoch auf den Glasberg, und einen tollen Trail gleich wieder hinab nach Titisee. In Richtung norden gings dann weiter den Berg hinauf zum Gruppenbild im Hüttle. Weiter den Hinterberg hinauf und wieder runter nach Ödenbach, da war’s aber gar nicht so öd. Der B500 folgend kämpften sich die 15 MTB‘ler den nächsten Berg hinauf um beim „Löwen“ zu erfahren, dass wir dort keine Rast machen – hart. Am „Nazihof“ vorbei gings die nächsten Trail über den Allmend-Fahrenberg-Weg ins „Wolfsgebiet“, also Hunde an die Leine und so schossen wir den nächsten Trail hinab und über Wiesenwege in Richtung St. Märgen. Über einen letzten Trail gings hoch zum Plattenhof, wo uns ein prima Mittagessen erwartete – lecker wars, und der Service: sagen wir speziell. Über den Hauptweg zurück über viele kleine Höfe und weitere Trails zum Schneeberg und weiter zum Wintersberg auf 1.063m, unserem zweithöchsten Punkt des Tages. Jetzt folgte die 6 km lange und flotte Abfahrt nach Neustadt. Regel Nummer eins: jeder machts seins. Regel Nummer zwei: fahre mit Abstand. Regel Nummer drei: kein Spurwechsel in einer Abfahrt. OK, soweit so gut. Volki, auch die „Rakete vom Malmen“ genannt, startete durch, quer, also quer zur Fahrbahn. Ein Rummms, und da lag er. Stuka „Dirty Harry“ konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und fuhr, zur Schonung von Volki’s langsam abbremsenden Körpers im Kiesbett, seinen Hobel rechts in den Graben. Holla, was ein schöner Überschlag. Zum Glück ist den Fahrrädern nichts passiert, aber nach denen haben wir erst geschaut, als mit den beiden Kollegen alles in Ordnung war. Schürfwunden und die Bestätigung, dass wer einen Helm trägt, meist abends auch nicht aus der Schnabeltasse essen muss, ohne bleibende Schäden davonkommt – Halleluja. Jetzt radelten alle, noch mitgenommen von dem soeben Erlebten, bedächtig zurück ins Hotel. Passiert ist das ganze natürlich quasi schon vor der Haustüre…. Nach 62,3km und 1.190 Höhenmetern waren wir wieder lebend zurück – Gott sei Dank. Abends gab es wieder sehr lecker Essen und reichlich Trinken (kalt und antialkoholfrei, quasi isotonisch). Ein Teil der Gruppe machte sich einen entspannteren Tag und radelte eine 42km-Runde und ging noch Baden im Windgfällweiher, jeder so, wie er es gerne mag – tolle Truppe. Ein ganz herzliches Dankeschön an Oli P., der eine tolle Unterkunft für uns alle gebucht hatte und sowohl vegetarische als auch richtige Mahlzeiten für uns alle bestellte – DANKE.

Tag 3: Tennenberg → Fohrenbühl → Bossenbühl → Steinbühl → Schottenbühl („Bühl“-Tour)

Am letzten Tag stand eine moderate, aber knackige Runde auf dem Programm. Der ein oder andere ging ins Schwimmbad oder musste anderweitig die Waden schonen. Elf Mountainbiker sprachen dem Hinterteil gut zu, dass es noch diesen Tag durchhalten möge, was es dann auch tat. Nach kurzer Orientierungslosigkeit der Geschäftsleitung gings dann aber steil bergauf zum Tenneberg, dann blieben wir erstmal ein wenig auf der Höhe. Über Kleineisenbach, Auf dem Höchst, Oberbränd und Bubenbach fuhren wir über schöne Wald- und Wiesenwege runter ins Tal. Dann folgte ein harter 9 km langer Anstieg mit 340 Höhenmetern, dem Bach „Schollach“ folgend, ein sehr schönes Tal, bis zur Quelle auf 1.111m Höhe bei Hochberg. Nun gings über einen coolen Trail zum Gasthaus „Salenhof“, eine sehr schöne Wirtschaft, nur das Personal (also die Chefin) ist schon irgendwie „oiga“. Mittagessen und Gruppenbild. Ein letzter Anstieg und es ging abseits der Bevölkerung abwärts in Tal nach Unterwirtshaus. Die Route endete mit kurzen, aber steilen Anstiegen und beim finalen Ritt durch den Wald schließlich der schöne Singletrail nach Neustadt. Nach 38km und 740 Höhenmetern waren wir alle wieder gesund zurück.

Fazit: Ein toller Haufen…

Diese drei Tage waren mehr als nur Radfahren – sie waren ein Zusammenspiel aus Natur, Gemeinschaft und sportlicher Herausforderung. Vom ersten „Hallo“ in Neustadt bis zum letzten Applaus bei der Ankunft in der HRS haben wir jeden Meter genossen: atemberaubende Ausblicke, schwitzende Waden, stinkende Schafe, schlafende Kühe, euphorische Abfahrten, Schrammen, Kratzer, Einkehrtouren und die Genugtuung, gemeinsam etwas Großes geschafft zu haben. Der Hochschwarzwald zeigte sich von seiner schönsten Seite – energisch, sonnenbrändisch, abwechslungsreich, heiß, staubig und vor allem charmant. Und wenn ihr beim nächsten Mal auf das Radl steigt, klingen euch sicher noch die Stimmung vom Titisee, die Sequenzen des Gipfeltrails und das Glitzern des Feldsees im Kopf oder eben nur das gute Pils von Lenzkirch – iiiiiiiiiiiiihaaaaaa!

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